
„Limonow“: Ein faszinierender Blick auf New Yorks Kulturszene
Wir haben uns „Limonow“ angesehen – einen biografischen Film über den kontroversen Schriftsteller, der im Geiste von „Das Leben außergewöhnlicher Menschen“ inszeniert ist. Eduard Sawenko, ein talentierter Poet mit progressiven Ansichten, flieht vor der erdrückenden Atmosphäre seiner Heimat, geprägt von Zigarettenrauch und Alkohol, nach Amerika. Dort, fernab der unangenehmen Gerüche, erlebt er eine Reihe demütigender Abenteuer, während seine Geliebte Elena mit einem Modefotografen schläft. Bald entlädt er seinen aufgestauten Zorn auf Papier und nimmt den weltbekannten, bitteren Künstlernamen an.
Regisseur Kirill Serebrennikov, der den Dissidenten spielt, erhält internationale Anerkennung und dreht derzeit ein großes historisches Werk mit Ben Whishaw. „Limonow: Ballade“ basiert auf Emmanuel Carrères populärem Buch und verwebt Fiktion mit Dokumentation. Trotz eindringlicher Momente und einer tragischen Liebesgeschichte verliert der Film im Laufe der Zeit an Dynamik. Serebrennikovs Inszenierung bleibt exaltiert und bizarr, und während einige Szenen fesseln, wird die Gesamtdynamik durch hastige Rückblicke geschwächt. Letztlich bleibt die Darstellung von Limonow als Künstler ambivalent und verworren, was die Frage aufwirft, ob wir tatsächlich den Menschen hinter dem Mythos erkennen können.