Die Sünder: Ein Film zwischen Realität und kulturellem Code - kinobomb

Select Page

Die Sünder: Ein Film zwischen Realität und kulturellem Code

Die Meinungen zu „Die Sünder“ sind geteilt, und daher möchten wir den Film aus zwei Perspektiven betrachten. Zunächst einmal, was diesen Film reizvoll macht.

Es ist allgemein bekannt, dass Ryan Cooglers Werk dem Format von „From Dusk Till Dawn“ folgt. Ab der Mitte wird die Handlung von einer blutrünstigen Kreatur durchzogen, gegen die die Protagonisten in einer heruntergekommenen Bar die Nacht überstehen müssen. Doch der Film ist fast ein Musical, da die Musik eine zentrale Rolle spielt — die Blues-Rhythmen schaffen die Atmosphäre des heißen Mississippi, während die befreiende Kraft des afroamerikanischen Genres zum Leitmotiv wird. Diese Musik erhält fast magische Eigenschaften, die in surrealen Performances im Juke Joint zum Ausdruck kommen und Zeit sowie Raum auflösen.

„Die Sünder“ reflektiert nicht die Realität, sondern bricht sie durch den kulturellen Code der Afroamerikaner. Coogler, bekannt für „Black Panther“, verweist auf Ikonen wie Scorsese, Coppola und Tarantino, während er die Zuschauer mit einem ästhetischen Camp überrascht. Die Vampire, die unerwartet auf einer Party erscheinen, scheinen zunächst eine Metapher für kulturelle Aneignung zu sein. Coogler schafft jedoch eine Dichotomie zwischen Ku-Klux-Klan-Mitgliedern und Vampiren, die als Hippies interpretiert werden, und stellt den schwarzen Protagonisten vor eine schicksalhafte Wahl.

Trotz gelegentlicher Ungeschicklichkeit im Action-Management bleibt Coogler ideologisch kohärent und verleiht der Ernsthaftigkeit des Themas Leichtigkeit und Erotik. „Die Sünder“ überzeugt durch Mut und einen mitreißenden Soundtrack, der ein Gefühl wahrer Freiheit vermittelt.

About The Author

Leave a reply

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert