Nathan Fielder und die Grenzen kreativer Freiheit bei HBO

Ryan Coogler hat viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, weil ihm angeblich zu viel Geld und kreative Freiheit gegeben wurden. Doch niemand scheint sich darüber zu wundern, was HBO (also Warner Bros.) Nathan Fielder für seine Show „The Rehearsals“ zur Verfügung gestellt hat. Im ersten Episode hat er bereits einen gesamten Teil eines Flughafens nachgebaut, um das Alltagsleben von Piloten darzustellen. Während ich zusah, fiel es mir manchmal schwer, der Handlung zu folgen, da ich von den Ausmaßen der Produktion und der kreativen Freiheit beeindruckt war. Fielder reflektiert über die Risiken seines Ansatzes, doch für mich wirkt das eher wie eine Dramatisierung.

Es scheint, als hätte er freie Hand, solange das Ergebnis überzeugt. Das Thema der Show – Flugkatastrophen, die durch Kommunikationsprobleme zwischen Piloten und Co-Piloten entstehen – ist sowohl faszinierend als auch beängstigend. Fielder hat ein Talent dafür, die nuancierten Details menschlicher Beziehungen zu erfassen. Sein Clown-Motiv wirkt kokett, doch es ist klar, dass er einen Konflikt braucht. Während er sich als Opfer inszeniert, sind die wahren Opfer die Menschen, mit denen er spielt. Ich finde seine Arbeit fesselnd, doch niemand möchte auf der anderen Seite der Kamera stehen.