
„Die Tagebücher der Toten“: Ein unterschätzter Zombie-Film
**Zombies auf der Leinwand, „gefundenes Filmmaterial“ und klassische Druckkunst: Ein Rückblick auf „Die Tagebücher der Toten“ – einen der meist unterschätzten Zombie-Filme des 21. Jahrhunderts**
George Romero, der Veteran des Genres und Schöpfer von „Die Nacht der lebenden Toten“, widmete sein Leben der Erforschung von Zombies im Kino, sowohl aus sozialer als auch ästhetischer Perspektive. Seine letzten Werke, darunter dieser Mockumentary-Film über eine Gruppe von Studenten, die einen Zombie-Apokalypse-Film mit Handkameras drehen, sind oft im Schatten seiner bekannteren Filme geblieben. Romero verbindet hier zwei Realitäten: die filmische, in der die Studenten Klischees reproduzieren, und die reale, wo sie gegen Horden von Untoten kämpfen.
Durch den Found-Footage-Stil erforscht der Film die Obsession der Menschheit mit dem Sichtbaren und die Notwendigkeit, Ereignisse festzuhalten. Die Charaktere werden besessen von der Idee, ihre Erlebnisse zu dokumentieren, was zu einer Art digitalem Evangelium führt. Diese tiefgründigen Ideen, die Romero seinen Charakteren in den Mund legt, bieten nicht nur eine wirtschaftliche Analyse des Formats, sondern auch einen religiösen Kontext. Abgesehen von der Meta-Ebene präsentiert „Die Tagebücher der Toten“ einen dynamischen Horrorfilm, der mit scharfer Selbstironie alles, was die Kamera einfängt, aufs Korn nimmt.