„Die weiße Lotus“ Staffel 3: Enttäuschung trotz Lichtblicken - kinobomb

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„Die weiße Lotus“ Staffel 3: Enttäuschung trotz Lichtblicken

Wir haben die dritte Staffel von „Die weiße Lotus“ gesehen – sie gehört nicht zu den besten dieser insgesamt starken Serie. Es scheint, als sei es Mike White zum ersten Mal nicht gelungen, das Gleichgewicht zwischen reinem Genre und ironischem Kommentar, antikapitalistischer Satire und unerwarteten Wendungen zu finden, die die Erwartungen der Zuschauer zerschlagen. Während in den vorherigen Staffeln eine Vielzahl von Charakteren als Scherzobjekte dienten, dominieren diesmal melodramatische Wendungen die Dramaturgie.

Der Plot um drei Freundinnen mit unterschiedlichen Temperamenten und politischen Ansichten endet in einer eher mitleidigen Note, während Jason Isaacs mit seinen ständigen suizidalen Schwankungen in eine eindimensionale Darstellung gefangen scheint. Auch die Darstellung Thailands reduziert sich auf stereotype Klischees, abgesehen von einer schönen Hommage an Nicolas Winding Refn in Episode sechs.

Ein Lichtblick war das Duo Walton Goggins und Amy Lee Wood, deren Beziehung spannend zu verfolgen war. Die ethische Dilemma zwischen Gregg und Belinda wurde eindrucksvoll gelöst – ein Kampf der Seele gegen das Kapital. Einige Szenen, wie Sam Rockwells beeindruckender Monolog, bleiben unvergesslich. Dennoch spürt man in den Charakteren und Umständen eine gewisse Müdigkeit, die manchmal mit der melancholischen Atmosphäre harmoniert, aber auch irritiert. Es bleibt zu hoffen, dass White eine längere Pause einlegt, bevor er mit der Serie fortfährt.

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