
„Die Invasion der Babys“: Korines experimentelles Kinoerlebnis
**Empfehlung für den Abend – ein vollwertiger Gamecore oder der Wahnsinn von Harmony Korine**
In „Die Invasion der Babys“ setzt der amerikanische Experimentaldirektor Harmony Korine seine Ideen aus Aggro Dr1ft fort und versucht, das Kino in ein unkontrollierbares Videospiel zu verwandeln. Korine ist so frustriert von traditioneller Filmkunst, dass er die Poetik des Spielraums erkunden möchte. In „Die Invasion der Babys“ dominieren Texturen, ein laufender Chat-Stream (mit russischen Kommentaren), Pop-up-Nachrichten und Gesundheitsanzeigen. All dies geschieht vor dem Hintergrund von Überfällen auf floridianische Villen.
Dieses verrückte Projekt ist entweder von Natur aus antikinematografisch (es fehlt eine Handlung – nur ein Strom virtueller Bilder) oder besitzt eine überkinematografische Qualität, die ein neues Dimension für bewegte Bilder und deren Evolution mit KI, neuen Spiel-Engines und der schrittweisen Virtualisierung der Realität eröffnen könnte.
Zusätzlich bietet der Film die großartige Gelegenheit, den Techno-Playlist von Musiker Burial zu genießen, der den Soundtrack beigesteuert hat.