
Horrorgenre und weibliche Perspektiven: Filme im Fokus

In den letzten Jahren haben viele Regisseurinnen und Regisseure das Horrorgenre genutzt, um den weiblichen Erfahrungshorizont zu beleuchten. Besonders bemerkenswert ist der Film „Substanz“ von Coralie Fargeat, der auf eindringliche Weise zeigt, wie die gierige Schönheitsindustrie Frauen in Monster verwandelt. Magnus von Horns „Das Mädchen mit der Nadel“ thematisiert die grausamen Lebensbedingungen von Frauen im NachkriegsEuropa, während Noémie Merlans „Mädchen auf dem Balkon“ als leichtere Variante dieser Trilogie die blutigen Klischees des Horrors als Werkzeug sozialer Satire verwendet.
In „Mädchen auf dem Balkon“ erleben wir die drückende Hitze von Marseille, wo die Nachbarinnen Ruby und Nicole ihre Tage auf dem Balkon verbringen und von einem geheimnisvollen Nachbarn träumen. Doch die Ankunft ihrer Freundin Élis, einer Schauspielerin aus Paris, bringt frischen Wind und eine Wendung in ihre Fantasien. Was als harmlose Sehnsucht beginnt, verwandelt sich allmählich in eine Geschichte über Eifersucht, Begierde und die dunklen Seiten der menschlichen Natur.
