
«Mickey 17» – Eine enttäuschende Weltraumparabel von Bong Joon-ho
Wir haben «Mickey 17» gesehen – eine Mischung aus «Nausicaä – Die Botschafterin der Lüfte» und dem Stil des Oscar-prämierten Regisseurs Bong Joon-ho. Wie viele koreanische Filmemacher, die den Sprung nach Hollywood wagen, scheint Bong nach dem Erfolg von «Parasite» einen Rückschritt gemacht zu haben. In «Mickey 17» kombiniert er Elemente aus «Okja» und «Snowpiercer», wobei Robert Pattinson als reproduzierbarer Protagonist in einer brutalen Weltraumexpedition agiert. Sein Charakter stirbt ständig, um den Launen eines zynischen Anführers (Mark Ruffalo) zu dienen, der das Leben nicht nur von Menschen, sondern auch von einheimischen Kreaturen missachtet.
Bong kritisiert erneut den seelenlosen Kapitalismus und die kolonialen Machthaber. Während Pattinson seine Rolle des naïven Helden überzeugend spielt, bleibt die philosophische Tiefe des Films oberflächlich. «Mickey 17» wird schnell zu einer ökologischen Parabel über Gut und Böse, die mit einem übertriebenen humanistischen Ton und einem chaotischen dritten Akt endet. Zwar gibt es visuell beeindruckende Momente, doch insgesamt scheint der Film ein verpasster Gelegenheit zu sein, der die Erwartungen der Zuschauer und Investoren nicht erfüllt.