
„Der Pool“: Alain Delons Meisterwerk kehrt ins Kino zurück
Heute kehrt „Der Pool“ erneut in die russischen Kinos zurück – ein Meisterwerk in der Karriere des großartigen Schauspielers Alain Delon. In einer Zeit, in der Delon mehrere herausragende Werke im Genre des existenziellen Thrillers drehte, sticht „Der Pool“ besonders hervor. Die Dramatik des Films basiert auf physiologischen Reaktionen – durchdringenden Blicken, unbequemen Körperhaltungen und angespannten Lächeln.
Die Handlung wird nicht von einer spannenden Intrige vorangetrieben, sondern von einem erotischen Spannungsfeld, das die Atmosphäre auflädt. Bereits damals antizipierte Regisseur Jacques Deray den Aufstieg dieses Genres in Amerika, von „Gefährliche Liebschaften“ bis „Basic Instinct“. Der Film von 1969 zeigt eine tiefere innere und äußere Entfaltung als viele moderne Thriller, die oft mechanisch wirken.
Zusammen mit Romy Schneider und Maurice Ronet entfalten sie einen Konflikt, der sich jenseits der Worte abspielt. Zwischen den Charakteren herrscht ein angespanntes Unterbewusstsein, das sich nicht in offenen Dialogen artikuliert. Erst als die Protagonisten sich offen austauschen, wird das Spannungsfeld durch ein Verbrechen zerrissen. Dies verbindet die visuelle und sinnliche Ebene des Films und hebt die Geschichte auf eine tragische Höhe. Spätere Regisseure wie Ozon und Guadagnino versuchten, Derays Erfolg zu wiederholen, doch blieben oft auf sicherer Distanz zum Abgrund.