Innovative Shakespeare-Adaptionen im Kino: Ein Überblick - kinobomb

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Innovative Shakespeare-Adaptionen im Kino: Ein Überblick

In dieser Woche feierte der Film „Ophelia“, eine feministische Neuinterpretation von Shakespeares „Hamlet“, Premiere in unserem Verleih. Die Sichtung war herausfordernd, doch es gibt bemerkenswerte Beispiele für innovative Adaptionen von Shakespeares Werk im Kino.

Ein herausragendes Beispiel ist „Coriolan“, das Regiedebüt von Ralph Fiennes, in dem Gerard Butler an seiner Seite glänzt. Der Film bietet eine weitgehend wörtliche Adaption von „Coriolanus“, verlegt in ein modernes Rom, wo leidenschaftliche Reden der Protagonisten vor dem Hintergrund dröhnender Kalaschnikows ertönen. Fiennes bleibt in seinem Ton nüchtern und unaufgeregt, was möglicherweise für einen so emotionalen Dramatiker wie Shakespeare etwas zu distanziert wirkt. Dennoch ist dies für einen Debütanten, der sich solchem Material widmet, durchaus akzeptabel.

„Caesar Must Die“ der Brüder Taviani ist ein weiteres bemerkenswertes Experiment. Dieser preisgekrönte Film vereint Spielfilm und Dokumentation und folgt italienischen Gefangenen, die „Julius Caesar“ inszenieren. Hier verschwimmt die Grenze zwischen Amateurtheater und harter Realität, wenn die Insassen mit Requisiten agieren und echte Emotionen in flüchtigen Blicken und kleinen Dialogen zutage treten. Diese Verbindung von Kunst und Leben zeigt, dass die Realität oft die tiefere Tragik birgt.

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