
„Bratalist“: Ein episches Filmprojekt mit gemischten Gefühlen
**„Bratalist“ hinterlässt gemischte Gefühle**
Für Brady Corbett ist „Bratalist“ ein Herzensprojekt, das über sieben Jahre hinweg entwickelt wurde und mit einer Laufzeit von 3,5 Stunden als neue Filmklassiker anstrebt. In der ersten, nahezu perfekten Hälfte gelang es ihm, seine ambitionierten Visionen in die Tat umzusetzen. Der Film erinnert an die goldenen Zeiten Hollywoods und entfaltet ein episches Erzählgefühl, das den Zuschauer sofort in seinen Bann zieht. Atemberaubende Landschaftsaufnahmen und ein inspirierender Soundtrack verstärken den Eindruck von Größe und dem ewigen Konflikt zwischen Mensch und Ort.
Doch nach einer wohlgestalteten Pause verliert Corbetts Konstruktion rasch an Stärke. Eine verstörende Masturbationsszene führt zu einem Verlust des majestätischen Geistes, und der Fokus wandelt sich von einem universellen Konflikt zu einer persönlichen, sexuellen Trauma-Erzählung. Mit zunehmendem Verlauf erscheinen die allegorischen Elemente zunehmend fragwürdig und driften in einen unpassenden magischen Realismus ab.
Trotz dieser Mängel bleibt die schauspielerische Leistung von Adrien Brody und Guy Pearce beeindruckend, und der erste Akt könnte tatsächlich so monumental sein, wie die Werbung versprach. Dennoch wirken Corbetts typisches Poseur-Verhalten und die direkte Erzählweise in „Bratalist“ ungeschliffen und fehl am Platz, was die gesamte Erfahrung trübt.