Brady Corbet: Vox Lux und die Kunst des Erzählens - kinobomb

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Brady Corbet: Vox Lux und die Kunst des Erzählens

Während wir auf „Brutalist“ warten, lohnt sich ein Blick auf die bisherigen Werke von Brady Corbet. Sein Film „Vox Lux“ ist ein faszinierendes Beispiel für seinen kreativen Ansatz. Obwohl die Kritik oft die stilistischen Parallelen zu „The Childhood of a Leader“ anprangert, wie die pompösen Anfangs- und Endtitel mit der Ansage „Portrait des 21. Jahrhunderts“, zeigt Corbet in der zweiten Hälfte eine bemerkenswerte Erfindungsfähigkeit. Die Erzählung von Willem Dafoe zu Beginn und die doppelte Rolle von Raffey Cassidy als junge Protagonistin und deren Tochter unterstreichen die surreale Qualität des Films.

Das stilistische Auseinanderdriften zwischen den beiden Teilen könnte als Spiegelbild des gespaltenen Bewusstseins der Hauptfigur interpretiert werden, die sich von einer verletzlichen Glaubensschwester zur Pop-Ikone wandelt. Natali Portmans neurotischer Auftritt erinnert an ihre Rolle in „Black Swan“ und verstärkt das Gefühl der Oberflächlichkeit. Corbet wagt es, die symbiotischen Beziehungen zwischen Popkultur und Terror zu erforschen, indem er Amerika als einen Ort der kontinuierlichen Gewalt und persönlicher Reflexionen darstellt.

Brady Corbet ist sicherlich ein gewagter junger Regisseur, der sowohl Bewunderung als auch Irritation hervorrufen kann – er wird niemanden kaltlassen.

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