
„Der Prophet“: Puschkin neu interpretiert im Film
Wir haben den Film „Der Prophet“ gesehen – eine biografische Darstellung des Lebens des Dichters M.S. Puschkin. Die neue Arbeit mit Jurij Borisov wird oft mit dem lebhaften Stil von Baz Luhrmann verglichen, der hip-hop-artige Rhythmen vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Ereignisse nutzt. St. Petersburg wird im „Propheten“ als Stadt der Partys und poetischen Feste dargestellt, in der Borisov die Rolle des Alexander Puschkin spielt – das Licht der russischen Poesie. Dennoch wird Puschkin eher als „Sanja“ betrachtet, und die Handlung offenbart nicht klar, was ihn zu Puschkin macht.
„Der Prophet“ ist kein traditioneller biografischer Film, was eventuell als Vorteil gewertet werden kann. Anstelle einer kompakten Erzählung über Puschkins Leben wird das 19. Jahrhundert durch eine moderne Linse betrachtet. Der Film kämpft jedoch mit Kreativität und Fantasie; die Inszenierung wirkt oft flach und uninspiriert. Borisovs Darstellung gleicht mehr einem blassen Schatten Puschkins als einer tiefgründigen Interpretation. „Der Prophet“ stolpert über den Mut, die Poesie des 19. Jahrhunderts ernsthaft auf filmische Weise zu beleuchten.