„Alles, was wir Licht nennen“: Ein poetischer Blick auf Indien - kinobomb

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„Alles, was wir Licht nennen“: Ein poetischer Blick auf Indien

Wir haben den Film „Alles, was wir Licht nennen“ gesehen – ein Werk, das einen neuen Blick auf Indien bietet. Dieser Film, der für den Oscar aus seinem Land nominiert wurde und den Grand Prix beim Filmfestival in Cannes gewann, erzählt die Geschichte zweier Krankenschwestern, die mit romantischen Herausforderungen konfrontiert sind. Eine von ihnen kämpft mit Klassenungleichheit, während die andere in einer formal bestehenden Ehe gefangen ist, da ihr Mann für Arbeit nach Deutschland gegangen ist und sich seit langem nicht mehr gemeldet hat.

Trotz der Thematisierung sozialer Fragen wie Frauenrechte und der Kastenordnung in der Stadt, kann man diesen Film nicht als soziale Tragödie betrachten. Regisseurin Payal Kapadia, die Erfahrung im Dokumentarfilm hat, verwebt die Handlung in das urbane Gewebe Mumbais, das durch Feuerwerke und Stadtfeste strahlt.

Der Film meidet es, das alltägliche Leben seiner Protagonistinnen zu verurteilen; stattdessen bevorzugt er einen poetischen Realismus, der an Regisseure wie Satyajit Ray oder Wim Wenders erinnert. In der zweiten Hälfte des Films, wenn die Handlung ins ländliche Indien wechselt, öffnet sich ein Raum der Natur, wo die Kraft der Vorstellung als Weg zur Versöhnung mit der Vergangenheit gefeiert wird.

Der abschließende Bildausschnitt, ein leuchtendes Café am Meer, umgeben von majestätischen Bäumen und dem tiefschwarzen Himmel, hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Selbst wenn die emotionalen Erlebnisse der Charaktere nicht jeden berühren, wird der poetische Impuls und das innere Licht des Films sicherlich im Gedächtnis bleiben.

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