
„Ich bin Christina“: Ein eindringlicher Drogenfilm
Empfehlung für den Abend – ein Film über eine Heldin, bei der selbst „Requiem für einen Traum“ wie ein harmloser Joint wirkt. „Ich bin Christina“ erschien zwei Jahrzehnte vor Darren Aronofskys Meisterwerk und sorgte auf beiden Seiten des Atlantiks für großes Aufsehen. Vor Uli Edel hatte niemand so eindringlich über jugendliche Drogenabhängigkeit erzählt.
Der Film zeigt die Welt durch die Augen eines 14-jährigen Mädchens, das sich nicht aus Neugier, sondern aufgrund eines verpassten, sorglosen Erwachsenwerdens in die Drogen flüchtet. In dieser Phase, in der Liebe und Freundschaft eng mit dem Zugang zu einem „Heilmittel“ gegen Einsamkeit verbunden sind, wird der Film zu einem eindringlichen Zeugnis der verlorenen Unbeschwertheit.
Durch die Vermischung von Dokumentarischem und Fiktion, harter Lebensrealität und tragischem Coming-of-Age-Roman bleibt die Erzählweise ungerührt, egal ob die Protagonisten ein Konzert von David Bowie besuchen oder sich für eine neue Dosis verkaufen. „Jetzt wissen wir, dass wir es versuchen und aufhören können“ – ein Satz, der oft das Gegenteil bewirken kann.