„Quire“: Luca Guadagninos misslungene Burroughs-Verfilmung - kinobomb

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„Quire“: Luca Guadagninos misslungene Burroughs-Verfilmung

Die Verfilmung von William S. Burroughs’ Werk stellt für jeden Regisseur eine immense Herausforderung dar. Luca Guadagnino, der mit großem Traum an „Quire“ arbeitete, scheitert jedoch daran, dem komplexen Material gerecht zu werden. Obwohl er die Stimmung und Textur des Originals bewahrt, fehlt ihm der Mut, sich von der Quelle zu lösen. Stattdessen folgt er dem Text in einer fast unterwürfigen Weise, die den Manierismus Burroughs nicht wirklich einfängt.

Die visuelle Umsetzung ist inkonsistent; während die stilisierten exotischen Kulissen die Melancholie des Protagonisten Eugene Allerton unterstreichen, wirken die Dialoge überladen mit literarischen Anspielungen. Die Charaktere bleiben flach, und die Versuche, die innere Welt von William Lee durch animierte Sequenzen darzustellen, wirken eher ungeschickt.

Die lange Szene, die eine Reise zu einem magischen Halluzinogen zeigt, hebt sich durch ihren Humor, untergräbt jedoch die stilistische Kohärenz des Films. Daniel Craigs Wandlung wird zwar thematisiert, doch selbst seine provokanten Szenen können den Film nicht retten. Insgesamt hinterlässt „Quire“ den Eindruck eines ambitionierten, aber letztlich misslungenen Projekts, das an der Unsicherheit seines Regisseurs scheitert.

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