
Paris, 13. Arrondissement: Liebe und Einsamkeit im Film
**Empfehlung für den Abend – Liebe, Sex und Einsamkeit im Pariser Ameisenhaufen**
Emily (Lucy Zhang) arbeitet in einem Callcenter und ist auf der Suche nach einer Mitbewohnerin. Die junge Literaturdozentin Camille (Makita Samba) zieht bei ihr ein. Die Schicksale der beiden Frauen – ob Liebende oder bloße Nachbarinnen – kreuzen sich mit Nora (Noémie Merlant), die an der Universität verspottet und gemobbt wird, da man sie fälschlicherweise für eine Webcam-Girl hält.
Der Film „Paris, 13. Arrondissement“ ist durchzogen von jugendlicher Energie, hinter der sich der 72-jährige französische Regisseur Jacques Audiard verbirgt. Es ist ein feinfühlig gespielter und schauspielerisch überzeugender Film, der leicht als Werk von Woody Allen missverstanden werden könnte, hätte dieser sich vollständig in das Leben der modernen Generation, flüchtiger Beziehungen und Bekanntschaften vertieft. Der Film bietet eine Fülle von Leidenschaft und Offenheit, gepaart mit der Unsicherheit der Zukunft und einer bedrückenden Diagnose der post-pandemischen Zeit. Dennoch erlaubt es sich Audiard, sentimental zu sein und die Liebe in eine Ära rasanten Wandels zu integrieren.