Der neue Film „Superman“ von James Gunn ist bedauerlicherweise eine recht mittelmäßige und unauffällige Produktion. Die Erzählung beginnt merklich im zweiten Akt, da die Einleitung schnell die wichtigsten Informationen über Superman und seine Herkunft präsentiert. Der Zuschauer wird dazu animiert, die Handlung selbst zu entschlüsseln. Superman (David Corenswet) ist bereits ein bekanntes Gesicht auf der Erde, während Lex Luthor (Nicholas Hoult) ihn mit aller Macht zu vernichten sucht. Lois Lane (Rachel Brosnahan) ist sich der geheimen Identität von Clark Kent bewusst und führt seit drei Monaten eine Beziehung mit ihm.
Gunns Ansatz ist auf den ersten Blick nachvollziehbar – das Publikum kennt die Superman-Geschichte gut genug, um nicht immer wieder dieselben Details hören zu müssen. Doch diese Entscheidung hat dem Film stark geschadet. Er ignoriert nicht nur die Ursprungsgeschichte Supermans, sondern verwischt auch die gesamte DC-Universum. Letztlich führt das Fehlen einer emotionalen Verbindung zu den Charakteren dazu, dass sie als blasse, eindimensionale Figuren erscheinen, die kaum einen Eindruck hinterlassen.