In Hayao Miyazakis Meisterwerk „Prinzessin Mononoke“ wird die zentrale Thematik der ökologischen Katastrophe durch den technischen Fortschritt eindrucksvoll dargestellt. Die Geschichte spielt in den letzten Jahren der Muromachi-Zeit (1392–1573), als Japan eine Phase rasanter industrieller Entwicklung durchlief. Wälder wurden gerodet, um die Hochöfen für die Eisenproduktion zu versorgen, und alte Glaubensvorstellungen sowie Naturgeister mussten modernen Städten weichen.
Im Mittelpunkt der Erzählung steht der Prinz Ashitaka aus dem indigenen Emishi-Stamm. Nach einem Angriff des von Wut getriebenen Wildschweins Nago, das zum Dämonen wurde, erleidet der Prinz eine Verletzung und wird Opfer eines Fluchs. Um Heilung zu finden, verlässt er seine Heimat und wird Zeuge des Konflikts zwischen den uralten Waldgeistern und den Menschen aus der Eisenstadt, angeführt von der resoluten Lady Eboshi. Diese setzt alles daran, die natürlichen Ressourcen zu nutzen, ohne die Zerstörung des empfindlichen Ökosystems zu erkennen. Auf der Seite der Natur steht die mächtige Wolfsgöttin Moro, die zusammen mit Ashitaka für das Überleben der Wälder kämpft.