Für den amerikanischen Filmemacher Noah Baumbach ist der Besuch des Filmfestivals in Venedig wie die Rückkehr an den Tatort. Vor drei Jahren eröffnete er das Festival mit seinem apokalyptischen Drama „Weißes Rauschen“, das von Zuschauern hart kritisiert wurde. Diese Erfahrung hat ihn so stark getroffen, dass er den Glauben an das Kino verlor. Doch die Zusammenarbeit an dem Drehbuch für „Barbie“ mit seiner Frau Greta Gerwig und die Unterstützung von Schauspielerin Emily Mortimer halfen ihm, seine Leidenschaft wiederzugewinnen.
In seinem neuen Film „Jay Kelly“ spiegelt sich die schwierige Phase wider, die Baumbach durchlebt hat, und zahlreiche Freunde unterstützen ihn mit Gastauftritten, darunter Gerwig und Jim Broadbent. Der Film erinnert mehr an eine Gruppentherapiesitzung als an ein traditionelles Werk. Es scheint, als habe Baumbach seine frühere Schärfe verloren und sich entschieden, statt Pessimismus und Absurdität mehr auf Sentimentalität zu setzen. Sein neuer Film reiht sich harmonisch in sein bisheriges Schaffen ein, ohne neue Wege zu beschreiten.
