Eine Gruppe von 63 Filmemachern, darunter namhafte Regisseure wie Aki Kaurismäki, Radu Jude und Nadav Lapid, hat ein offenes Schreiben veröffentlicht, in dem sie den Streamingdienst MUBI beschuldigen, mit einem Unternehmen zusammenzuarbeiten, das aus dem Konflikt im Gazastreifen Profit schlägt. Der Streit entzündet sich an einer Investition von 100 Millionen Dollar, die MUBI von der Risikokapitalfirma Sequoia Capital erhalten hat. Es wurde bekannt, dass Sequoia israelische militärtechnische Start-ups finanziert, darunter Kela, ein Unternehmen, das von Veteranen des israelischen Geheimdienstes gegründet wurde und eine KI-gestützte Betriebssystemlösung für das Schlachtfeld entwickelt.
Im Schreiben wird betont, dass der finanzielle Erfolg von MUBI nun direkt mit dem Genozid im Gazastreifen verknüpft sei, was alle, die mit MUBI arbeiten, zu Komplizen mache. Die Unterzeichner fordern von MUBI, Sequoia öffentlich zu verurteilen, den Investor aus dem Vorstand zu entfernen und eine Ethikrichtlinie für zukünftige Investitionen einzuführen. Der Konflikt hat bereits Auswirkungen auf die Filmindustrie, da zahlreiche Kinos und Festivals weltweit Partnerschaften mit MUBI aufkündigen. MUBI selbst versucht, sich von dem Skandal zu distanzieren und betont, dass die Überzeugungen einzelner Investoren nicht die Meinung des Unternehmens widerspiegeln.