Heute startet in den russischen Kinos einer der einzigartigsten Filme des Jahres – **„Es tut mir leid, Baby“** von Eva Victor.
„Es tut mir leid, Baby“ ist ein Film, den man besser schaut als darüber diskutiert. Victors Werk ist ein Paradebeispiel für amerikanisches Independent-Kino, typisch für Sundance, wo tiefgründige Bedeutungen durch Andeutungen, Blicke und Metaphern vermittelt werden, die man während des gesamten Films Stück für Stück zusammensetzen muss. Der besondere Humor, der oft an den Rand des Absurden reicht, ist ein weiteres Merkmal, das diesen Film von düsteren europäischen Dramen abhebt.
Victor versucht nicht, den Zuschauer mit einer bedrückenden Atmosphäre zu erdrücken, sondern verändert die Erzähltonalität grundlegend. Dramatische Musik und grafische Szenen, die sich als hässliche Flecken ins Gedächtnis brennen, fehlen gänzlich. Die Trauer der Protagonistin wird als etwas Alltägliches dargestellt. Das Leben geht weiter, während die Heldin in ihrer Vergangenheit gefangen ist und ihr Zuhause, einst ein sicherer Ort, nun zu einem Gefängnis geworden ist.