Alexander Payne als Jurypräsident: Fragen zur Fairness

Die Nominierung von Alexander Payne als Jurypräsident wirft Fragen auf. Während «Die Stimme von Hind Rajab» lautstark auf Ungerechtigkeiten und politische Themen hinweist, bleibt Jim Jarmuschs «Vater Mama Schwester Bruder» völlig bedeutungslos. Eine Auszeichnung für Jarmusch wäre bequem, doch sie zeigt keine echte Wertschätzung seiner Arbeit.

Für Jarmusch ist es lediglich ein weiterer Punkt in seiner bereits beeindruckenden Karriere, während die Filmfestspiele in Venedig einen herben Rückschlag erleiden. Letztes Jahr blieb der «Goldene Löwe»-Gewinner Pedro Almodóvars «Das Nachbarzimmer» unbeachtet, und auch Jarmusch wird wenig Beachtung finden. Es müsste ein kollektiver Wahnsinn geschehen, damit er bedeutungsvolle Anerkennung erhält.

Es ist frustrierend zu sehen, wie ein älterer Amerikaner einem anderen älteren Amerikaner einen Preis überreicht. Die zweitwichtigste Auszeichnung, der Grand Prix, ging an «Die Stimme von Hind Rajab», während die Regieauszeichnung an Benny Safdie für «Die zertrümmernde Maschine» verliehen wurde. In einem Wettbewerb mit Größen wie Mona Fastvold, Ildikó Enyedi und Gus Van Sant scheint es, als würden die Preise von einer Gruppe vergeben, die sich in einem Bunker verbarrikadiert hat und den Drang zur Veränderung ignoriert. Es bleibt zu hoffen, dass es kreative Stimmen gibt, die das Kino mit wertvollen Beiträgen bereichern.

Оставьте комментарий

Ваш адрес email не будет опубликован. Обязательные поля помечены *

Прокрутить вверх