„Das Testament von Ann Lee“ von Mona Fastvold ist ein faszinierendes historisches Drama, das die Geschichte von Ann Lee, der Gründerin der Shaker-Bewegung, erzählt und von Amanda Seyfried verkörpert wird. Doch hinter der formalen Fassade verbirgt sich ein kraftvolles Musical über Emanzipation und Selbstbestimmung.
Ann Lee lebte in Manchester und war Teil der Quäkerbewegung. Nach dem Tod ihrer vier Kinder fiel sie in eine tiefe Depression und erlebte während eines kollektiven Gesangs religiösen Ekstase. Diese Erlebnisse führten sie schließlich ins Gefängnis, wo sie eine Vision einer neuen Religion hatte, in der sie als das zweite Kommen Christi erschien. Entschlossen, ihre Anhänger zu versammeln, brach sie nach Amerika auf, um die Shaker-Kirche zu gründen.
Der Film thematisiert nicht nur den Glauben, sondern auch die Suche nach Identität und den Kampf gegen gesellschaftliche Normen. „Das Testament von Ann Lee“ fordert das Publikum heraus, die Grenzen zwischen Glauben und Wahnsinn zu hinterfragen und die Kraft von Ann Lees Überzeugungen zu erkennen, ohne sie zu glorifizieren.