„Nach der Jagd“ von Luca Guadagnino bietet einen überraschenden Blick auf die akademische Welt an renommierten amerikanischen Institutionen und beleuchtet den katastrophalen Graben zwischen Frauen unterschiedlichen Alters, verkörpert durch Julia Roberts und Ayo Edebiri. Obwohl die Synopsis den Eindruck einer weiteren Geschichte über Gewalt erweckt, liegt der Fokus nicht auf der Frage, ob Gewalt stattgefunden hat oder nicht, sondern darauf, wie Frauen in dieser Situation miteinander umgehen. Die weiblichen Charaktere stehen im Vordergrund, während Männer eher als Bedrohung (Andrew Garfield) oder als passive Aggressoren in der Küche (Michael Stuhlbarg) dargestellt werden. Thematisch erinnert der Film an „Tár“ von Todd Field, während der Stil an das Werk von Woody Allen angelehnt ist.
Bislang habe ich niemanden getroffen, der den Film mochte und dessen Interpretation mit meiner übereinstimmte. Dennoch bin ich überzeugt, dass ich, basierend auf den Aussagen der Schöpfer, auf dem richtigen Weg bin, oder vielleicht interpretiere ich einfach anders.